Städte und Nationalparks im Westen der USA

Denver erschien uns als Ausgangspunkt unserer 1. Amerikareise ideal und so flogen wir im Herbst 2010 von Innsbruck über Frankfurt direkt nach Denver Colorado. In diesen 7 Wochen unserer Rundreise haben wir uns allerhand vorgenommen. Mt. Rushmroe, Badlands, Yellowstone, Glacier Nationalpark, Seattle, San Franzsiko, Yosemite, Grand Canyon, Death Valley, Monument Valley, Las Vegas, Mesa Verde  … um nur einige Stationen zu nennen.

Denver

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Mit gut einer halben Million Einwohner rangiert Denver heute unter den 20 wichtigsten Metropolen Amerikas und wird, wenn das Bevölkerungs-wachstum anhält, weiter nach vorne preschen. Die Stadt lässt sich gerne Mile High City nennen, weil sie genau eine Mile -1609 Meter- über dem Meeresspiegel liegt. Richtung Downtown blickt man nicht nur auf die aus Glas-, Stahl- und Betonriesen bestehende Gegenwart der Stadt, sondern auch auf ihre Vergangenheit. Im Ciciv Center Park – der städtischen Bühne für Feste und Veranstaltungen, halten Cowboy und Indianerskulpturen die Erinnerung an historische Zeiten aufrecht, als sich vor Ort die Wege von Büffeljägern, Armeekundschaftern und Indianer des Stammes Plains kreuzten. Denn Denver ist selbst für Amerika eine junge Stadt, deren Grundstein Goldsucher legten, die im Jahr 1858 am Zusammenfluss des Cherry Creek und South Platte River auf glänzendes Edelmetall gestoßen sind. Auch die Kuppel des aus dem Jahr 1908 gebauten Staatsparlaments ist mit 24 karätigem Gold überzogen.

Mount Rushmore

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In mehr als 14 Jahren Bauzeit, entstand am Mount Rushmore in den Black Hills von Süd Dakota, unter Leitung des Bildhauers John Gutzon de la Mothe Borglum, ein beeindruckendes Monument mit den bedeutendsten und symbolträchtigsten US-Präsidenten. "Der Schrein der Demokratie" wie die Portraits der vier Köpfe genannt werden - von links nach rechts - beginnend mit George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Der Sohn des Bildhauers setzte das Werk seines Vaters fort, bis es am 31. Oktober 1941 wegen Geldmangel eingestellt und für beendet erklärt wurde. Derzeit wird überlegt einen weiteren Kopf in Stein zu meißeln. Der Sponsor möchte aus verständlichen Gründen anonym bleiben. Welcher Kopf das sein soll und wie das Ganze nachher aussehen soll, erfahren sie bei uns aus erster Hand.

Badlands

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Über Jahrhunderte betrachteten die Menschen die berühmt- berüchtigten Badlands mit einer Mischung aus Furcht und Faszination. Auf der einen Seite eine Verwitterungslandschaft, dem sogenannten Badland - wörtlich übersetzt: schlechtes Land und auf der anderen Seite die Grasprärie, Heimat einiger Bisons und anderer Tiere. Eine bizarre Landschaft, die wirkt als wäre sie Teil einer anderen Welt, insbesondere wenn das Morgenlicht und die Abendsonne den Schatten vor sich her treibt. Eine Begegnung zwischen Mensch und Natur die keiner so schnell vergisst.

Grand Teton NP

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Er ist wesentlich kleiner und hat keine heißen Quellen zu bieten, dafür wartet der südlich vom Yellowstone gelegene Grand Teton Nationalpark mit spektakulären Landschaften auf. Die schneebedeckten Gipfel der über 3000 Meter hohen Gebirgskette bieten ein großartiges Panorama  und spiegeln sich in den beiden Seen Jenny - und Jackson Lake wider, während der Snake River in großen Schleifen das Hochplateau von Jackson Hole durchfließt.
Wenn die Amerikaner vom Elk sprechen – meinen sie die Wapitihirsche – und nicht wie wir den Elch. Der wird von ihnen als Moose bezeichnet und wie könnte es anders sein, als dass wir einen Moose beim Äsen in den sumpfigen Auen bei Moose entdeckten. (na, wo sonst wohl) - genauer gesagt ein Muttertier mit ihrem Jungen.

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Yellowstone NP

Die Gründung von Yellowstone im Jahre 1872 als erster Nationalpark der Welt verdanken wir dem Weitblick von Menschen, die unser Bedürfnis nach Schönheit und Trost durch die Natur vorausgesehen haben.
Yellowstone erscheint den Geologen wie ein rauchendes Gewehr, das uns daran erinnert, wie gewaltig die Erde sein kann. Vor etwa 600 000 Jahren explodierte eine ganze Landschaft in der Mitte des heutigen Parks. Binnen Minuten war das Land verwüstet. Übrig blieb nur eine schwelende Caldera, ein zusammen-gebrochener Krater von 45x75 Kilometer Durchmesser. Heute lassen zahlose kochendheiße Quellen, Fumarolen und Geysire erahnen, was damals passierte und heute jederzeit wieder passieren kann.
Im Sommer 1988 wütete das Feuer in großen Teilen des Parks, was die Landschaft mancherorts dramatisch veränderte. Doch keines der wesentlichen Merkmale wurde zerstört. Viele Gebiete waren überhaupt nicht betroffen und die die es waren, werden sich im Laufe der Zeit erholen und die Pflanzen und Tierwelt werden davon sogar profitieren. Auch bei unserem Besuch wütete im nördlichen Teil ein Feuer so stark, dass die Straße zwischen Tower Falls und Canyon Village gesperrt wurde und Löschflugzeuge aus Denver angefordert wurden, weil die Hubschrauber vor Ort nicht ausreichten, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.
Weit größeren Kummer als das Feuer bereiten den Rangern das Anwachsen der Besucherzahlen – ca. 3 Millionen Besucher pro Jahr, da sind Staus nicht zu vermeiden – in unserem Fall sorgten Wapitis für den Stau und es dauerte halt bis jeder seine Aufnahme im Kasten hatte, wen kümmert da schon ein läppischer Stau. Für uns stellte sich die Übernachtung im Park als ein Problem dar. Sie waren entweder ausgebucht oder extrem teuer. In den Ortschaften außerhalb des NP findet sich leichter eine Unterkunft und die Preise sind leistbar.
Beinahe unvermittelt erhebt sich kurz vor Canyon Village ein Bergmassiv, durch das der Yellowstone River Richtung Nordosten eine fast 32 km lange Schlucht gegraben hat, den Grand Canyon des Yellowstones mit seinen beiden Wasserfällen Upper und Lover Falls.
Abgesehen von der Landschaft besitzt der Yellowstone mit dem Grand Teton eine einzigartige Tierwelt. Wobei der Norden des Yellowstone als die Serengeti bezeichnet wird. Dort sieht man und haben auch wir die meisten Tiere gesehen. Wapiti und Bison sieht man immer. Schwarzbären sind schon seltener, aber die Chancen einen oder mehrere zu sehen stehen nicht schlecht. Braunbären oder Grizzley wie sie die Amerikaner nennen, sowie Wölfe bekommt man äußerst selten vor die Linse. Diesen begegnet man eher rein zufällig. Wir hatten das Glück insgesamt 5 Schwarzbären und zwei Grizzleys, sowie 3 Wölfe im Yellowstone zu sehen und alles in einem kleinen Umkreis – auf der Karte mit dem weißen Kreis gekennzeichnet. Eine Elchkuh mit ihrem Jungen sahen wir vorher im Grand Teton. Im Yellowstone entdeckten wir keinen (vor allem männlichen) Elch, trotz intensiver Suche.

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Yellowstone NP

Kurz vor der Eruption kündigt Old Faithful seinen bevorstehenden Ausbruch mit einer Dampfsäule an. Der berühmteste, der über 300 Geysire, bricht mit schöner Regelmäßigkeit etwa alle 70-90 Minuten aus. Bei dem Schauspiel verspritzt der er zwischen 14.000 und 32.000 Liter Wasser in der Luft und seine Fontäne schießt bis zu 60 Meter in die Höhe.

Schwarzbär:

Überall wo was los ist, treffen sich die Parkbesucher. Wir gesellen uns auch dazu und erfahren, dass sich in den Büschen ein Schwarzbär verkrochen hat. Angeblich hält er ein Mittagsschläfchen. Sobald er den Kopf hebt, denkt jeder, jetzt ist es soweit. Er kommt. Aber der Bär scheint keine Eile zu haben und lässt uns ganz schön zappeln. Geschlagene zwei Stunden warten wir bis er aus den Büschen herauskommt und die Straße überquert.

Glacier NP

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Mit diesem Erlebnis in unseren Gedanken verlassen wir den Yellowstone Richtung Norden und fahren nach Montana. Dort besuchen wir den Glacier bzw. Waterton Nationalpark. Die landschaftlichen Höhepunkte des amerikanisch-kanadischen Parks sind riesige Gletscherseen, schroffe Berge und unberührte Wälder. Wir erfuhren, dass ein Grizzley-weibchen mit ihren beiden Jungen im Park herumstreifen soll. Die zu sehen, das wär` schon was. Früh am Morgen brechen wir auf, um sie zu suchen. Anstatt der Bärin begegnete uns ein junger männlicher Elch. Aus Angst lief er vor uns davon und wäre dabei beinahe gestürzt. So ein Stolperer hätte bei einer Verletzung für das Tier weitreichende Folgen. Gott sei Dank blieb es bei diesem einem Stolperer.

Seattle

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Der Bundesstaat Washington liegt im äußersten Nordwesten der USA. Seattle ist ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt geworden. Im Vergleich mit anderen Großstädten der USA gewinnt Seattle in den letzten Jahren immer häufiger den Titel „beliebtester Wohnort“ oder lebenswerteste Stadt Amerikas. Die reizvolle Mischung aus moderner Metropole mit gläsernen Büro- und Hoteltürmen, bodenständiger Provinzialität und der Lage zwischen Meer, Seen und nahezu unberührt wirkender Bergwelt macht die junge Stadt zu einem interessanten Ziel. Dabei ist Seattle immer noch ein wenig gemächlich geblieben, die Kaffeehauskultur von Starbucks mit seinen gemütlichen Sesseln ist nicht von ungefähr hier entstanden.
Nein, in Seattle regnet es nicht jeden Tag in Strömen. Auch wenn die Filme Schlaflos in Seattle und Firewall dem Betrachter diesen Eindruck vermitteln, die Stadt am Pazifik liegt nur an 45ster Stelle in der offiziellen Regenstatistik der USA.

Orcas

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Nahezu jeder Ort an der Nordwestküste wirbt mit Bootsfahren zur Beobachtung der Wale. Doch hier im Grenzgebiet zwischen Kanada und Amerika gibt es die Gelegenheit Orcas zu beobachten. Wir konnten in Erfahrung bringen, dass zwei Familien der Orcas ständig in diesen Gewässern leben, aber auch immer wieder Schulen von nicht ständig hier lebenden Orcas durchziehen. Voller Hoffnung und dennoch mit gemischten Gefühlen warten wir im Hafen auf unsere Abfahrt. Denn das Wetter scheint uns einen Strich durch die Rechnung zu machen. Doch der Kapitän beruhigte uns und meint, bis wir losfahren haben sich die Wolken und der Nebel verzogen. Er sollte recht behalten.
Als wir gegen 10 Uhr losfahren und auf das offene Meer zusteuern kommt die Sonne zum Vorschein. Der Nebel und die Wolken sind verschwunden und einem wunderschönen Tag steht nichts mehr im Wege. Jetzt fehlt nur noch ein Orca. Und da sind sie. Es scheint als ob überall die Orcas sind. Man weiß gar nicht, wo man die Kamera zuerst hinhalten soll. Über 60 Orcas bekamen wir zu Gesicht. So viele an einem Tag haben nicht einmal der Kapitän und seine Mannschaft bis dato gesehen.
Schwertwale sind äußerst soziale Tiere, die eine sehr komplexe Struktur aufweisen. Die kleinste Einheit ist die Mutterlinie, ein sehr enger Verband von mütterlicherseits verwandten Walen. Innerhalb dieser Population werden bestimmte Jagdtechniken und Lautäußerungen an Jungtiere weiter gegeben. Weltweit lassen sich daher die Orcas in verschiedene Ökotypen aufteilen, die sich in ihrem Körperbau, ihren Lautäußerungen und in ihrem Verhalten unterscheiden, besonders auffallend ist, dass sich Mitglieder verschiedener Ökotypen nicht kreuzen. Warum das so ist, gibt der Wissenschaft nach wie vor Rätsel auf.

Mount St. Helen

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Erstmals im März 1980 begann der Mount St. Helen nach 123 Jahren Ruhe wieder aktiv zu werden und zog nicht zuletzt das Interesse vieler Journalisten und Schaulustiger auf sich. Auf Grund der Aktivitäten wurden Straßen gesperrt und Anwohner evakuiert. Kleinere Erschütterungen und Dampfaustritte, sowie das allmähliche Anschwellen der Nordflanke waren deutliche Anzeichen eines bevorstehenden Vulkanausbruches. Dennoch nahmen manche Bewohner und Touristen die Warnungen nicht ernst. Das am frühen Morgen des 18. Mai 1980 einsetzende Erdbeben der Stärke 5.1 erschütterte den Berg dermaßen, dass eine gewaltige Explosion die Nordflanke und den Gipfel wegriss und eine Glutwolke aus Asche und Gas die gesamte Umgebung zerstörte. 57 Menschen kamen in dem Inferno ums Leben. Bis in den August setzten sich die Zerstörungen fort, Lavaströme bahnten sich breite Schneisen durch den ehemaligen Wald. Ascheregen bedeckte die ehemals üppige Vegetation mit todbringendem Grau. Erloschen ist der Vulkan bis heute nicht. Auch 30 Jahre nach dem letzten großen Ausbruch hat sich die Natur um den Mount St. Helen noch längst nicht regeneriert. Die der Landschaft  zugefügten Wunden sind noch immer sichtbar. Zu gewaltig waren die freigesetzten Kräfte aus dem Inneren der Erde und zu groß die Verwüstungen.

Crater Lake

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Der Crater Lake in Oregon entstand nach dem Ausbruch des Vulkans Mount Mazama. Diese Eruption soll 62x so stark wie die des Mount St. Helen gewesen sein. Die gesamte Spitze wurde weggesprengt und ließ den Krater zurück. Dieser füllte sich nach und nach mit Schmelz- und Regenwasser. So entstand in dieser bizarren Vulkanlandschaft einer der schönsten Kraterseen Nordamerikas.
Wir erreichten den Crater Lake am Abend und erblickten noch die letzten Sonnenstrahlen im See. Am nächsten Morgen bot sich uns ein ungewohntes Bild. Anstatt den tiefblauen See zu erblicken, sahen wir nur Nebel. Erst allmählich gelang es der Sonne die Nebeldecke stellenweise aufzureißen.

San Francisco

Auf unserer Reise sind sich leider nur vier Tage für diese bemerkenswerte Stadt ausgegangen. Für mich persönlich zählt San Francisco zu einer der schönsten und faszinierendsten Städte Nordamerikas und konnte mich auch nach 20 Jahren bei meinem zweiten Besuch mit ihrem Flair neuerlich begeistern. Für meine Frau war es die erste Begegnung und auch ihr wird diese Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten unvergesslich in Erinnerung bleiben.
Golden Gate Bridge: Atemberaubend schön, unheimlich faszinierend, einzigartig, nach ihresgleichen suchend - triumphiert das künstlerische wie auch bautechnische Wunderwerk und Wahrzeichen San Franciscos seit ihrer Eröffnung 1937 in ihrem orangerotfarbenen Anstrich.
Cable Car: Eine Besonderheit und zugleich das Markenzeichen San Franciscos ist die seit 1873 existierende Cable Car. Von den ursprünglich acht Linien sind heute noch drei erhalten und verkehren regelmäßig durch die Stadt. Dort wo Market-, Eddy- und Powell Street aufeinander treffen befindet sich die Drehscheibe der Cable Car und heute noch, wird sie händisch gewendet. Mit abwechselnden Berg- und Talfahrten bringt die Cable Car ihre Fahrgäste von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten.
Lombard Street: Die blumengeschmückte Lombard Street wird als „kurvenreichste Straße der Welt“ bezeichnet. Bei einem Gefälle von 27 % war es notwendig, die Straße in Serpentinen zu führen. Mit den attraktiven Häusern und der Bepflanzung entwickelte sich dieser Straßenabschnitt zu einem Touristenmagneten.

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Fishermans Wharf: Früher war die Fishermans Wharf der Fischmarkt von San Francisco. Alles was in der Bucht und im Ozean gefangen werden konnte, wurde hier von den einheimischen Fischern an die Bewohner San Franciscos verkauft. Heute ist die Fishermans Wharf, noch vor der Golden Gate Bridge, die meistbesuchte Touristenattraktion San Franciscos. In den Restaurants und an zahlreichen Imbissständen werden die typischen Fischkostbarkeiten angeboten. Besonders beliebt sind hier Shrimps, Krabben und Krebse.
Pier 39: Alle Gebäude am Pier 39 wurden mit Holzplanken alter Schiffe gebaut. Das scheint auch den Seelöwen zu behagen, die sich in unmittelbarer Nähe des Piers niedergelassen haben. Seit 1990 fühlt sich die Kolonie in der Hafenanlage bereits heimisch. Die pelzigen Gesellen haben sich an die Besucher gewöhnt und lassen sich aus nächster Nähe beobachten.
Alcatraz: Von 1934 bis 1963 diente Alcatraz als Hochsicherheitsgefängnis. Von den Gefangenen wurde es als „The Rock“ bezeichnet. Berühmte Insassen waren unter anderem Al Capone, Robert Stroud, George Kelly und die Anglin Brüder. Die Flucht der beiden Brüder gemeinsam mit Frank Morris wurde 1979 in Flucht aus Alcatraz verfilmt.

Bodie

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Das „von Gott vergessene Land“ nannten die früheren Einwohner die heutige Geisterstadt Bodie. Als die ersten Goldgräber in den 1850er Jahren in diese gottverlassene Gegend zogen, mussten sie das Bauholz für die Häuser und zum Abstützen der Stollen aus der einzigen Sägemühle im 35 km entfernten Bridgeport holen. Nachdem 1857 Mormonen den Boden auf der Suche nach Gold aufgerissen  hatten, entdeckte man zwei Jahre später so reiche Vorkommen, dass sich zwischen 1863 und 1868 die ersten beiden Großkonzerne vor Ort niederließen. Aber erst in den 1870er Jahren stieg Bodie zum neuen Minenstar des Westens auf. In einem einzigen Monat förderte die Bodie Company Gold und Silber im Wert von 600.000 Dollar.
Die bergbaulichen Aktivitäten endeten in den 1950er Jahren, als die Standard Kompanie ihre letzte Mine schloss und die abgelegene Ortschaft zur Geisterstadt wurde. 1962 übernahm der Staat Kalifornien die Aufsicht und begann die Überreste als State Park vor Souvenirjägern und Vandalen zu schützen. Im Unterschied zu anderen Bergbau-siedlungen wurde Bodie nicht restauriert, sondern im damaligen Zustand belassen. Aus diesem Grund bildet es heute ein authentisches Zeugnis der Goldgräberzeit.

Tioga Pass

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Getrennt durch den 3300 Meter hohen Tioga Pass liegt auf der einen Seite der Mono Lake mit seinen 13000 Jahre alten Tufas und auf der anderen Seite die Berglandschaft des Yosemite NP. Ein landschaftlicher Kontrast, wie er größer nicht sein könnte.

Mono Lake

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Der Mono Lake am östlichen Rand der Sierra Nevada dehnt sich im gleißenden Licht der Wüstenlandschaft blaugrün mit weißen Salzrändern in einem Ozean aus blassen Beifußbüschen aus.
Eine äußerst dramatische Veränderung erlebte der See seit den 1940er Jahren, als der Großraum Los Angeles begann, die vier Zuläufe anzuzapfen, um Wasser nach Südkalifornien abzuleiten. Innerhalb von vier Jahrzehnten sank der Wasserspiegel um 14 M. Dadurch entstand vor allem am südlichen Ufer eine geradezu surrealistische Szenerie. Diese grazilen Felsnadeln bilden sich überall dort, wo am Grunde des Sees kalziumhaltiges Frischwasser aus unterirdischen Quellen nach oben steigt und sich dort mit dem stark alkalischen, karbonat-haltigen Wasser des Sees vermischt. Der entstehende Kalk bildet dann unter Wasser über viele Jahrmillionen hinweg zierliche und bis zu mehrere Meter hohe Kalksäulen, die bei niedrigem Wasserstand als bizarre Steinskulpturen, sogenannte Tufas aus dem See herausragen.
Seit die Umweltorganisation einen Sieg über die Reduzierung der Wassermengen gegen LA erstritten hat, entspannt sich die Situation am See leicht. Der Wasserspiegel ist seitdem um gut 2 M angestiegen.

Yosemite NP

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Mit ungeheurem Gewicht wälzten sich damals gigantische Eismassen über die Berge, hobelten Felszacken rund, arbeiteten sich in Senken hinein und vertieften sie zu U-förmigen Tälern. In der darauf folgenden Klimaveränderung schmolzen die Gletscher. Schönstes Beispiel für die Kraft des Eises  ist der Half Dome, das unverkennbare Wahrzeichen des Yosemite N.P. Wie eine in der Mitte auseinandergebrochene Riesenkuppel erhebt sich der 2695 M hohe Berg im Osten des Tales. Die dem Tal zugewandte Seite entstand nicht etwa durch eine Spaltung des Berges, sondern durch den Gletscherabrieb.

Scotty Castle

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Im äußersten Norden des Todestales versteckt sich im Grape Vine Canyon das Scotty Castle - ein von Legenden umranktes, einem andalusischen Landsitz ähnelndes Schlösschen. Der aus Chicago stammende Versicherungsmillionär Albert Johnson hatte sich das Anwesen in den 1920er Jahren aus gesundheitlichen Gründen bauen lassen. Berühmt wurde das Anwesen aber erst durch Walter Scott. Scotty, wie er überall genannt wurde, setzte das Gerücht in die Welt, er habe das Schloss im Death Valley über einer reichen Goldader aus eigenen Mitteln errichten lassen. Mit dieser Lügengeschichte erschwindelte er sich Geld leichtgläubiger Investoren, die auf den großen Geld- bzw. Goldsegen hofften. Johnson kam seinem Freund auf die Schliche, ließ ihn aber gewähren, weil er es sich leisten konnte und weil er seinen privaten Münchhausen mochte.

Death Valley

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Nirgendwo sonst wirken die Fels- und Wüstenlandschaften des Westens gewaltiger, nirgendwo sonst kann der Blick soweit ins Unendliche schweifen, nirgendwo sonst hat die Natur soviel bizarre Kunstwerke geschaffen, nirgendwo sonst spürt man den heißen Wind, die extreme Trockenheit und die beißende Kälte einer Wüstennacht stärker als hier im Tal des Todes.
Dennoch ist diese unwirtliche Gegend voller Leben - wilde Mustangs - zahm wirkende Esel - ein einsamer Fuchs – eine Schildkröte und nicht zu vergessen, die zahlreichen Touristen die dieses Tal tagtäglich mit Leben erfüllen.
Niemand der einmal den spektakulären Sonnenuntergang am Zabriska Point erlebt hat, wird jemals auf die Idee kommen, das Tal des Todes für eine leblose Grusellandschaft zu halten. Wenn sich das farbige Licht über die vegetationslosen, erodierten Schlammberge eines alten Flussbettes tastet, beginnt die Szenerie zu leben und sich Minute für Minute zu verwandeln.

Las Vegas

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Man möchte sagen: Las Vegas ist rettungslos dem Größenwahn verfallen, Gigantismus und Maßlosigkeit sind die Norm, Superlative das Maß aller Dinge. Die ersten Hotels am Strip entstanden in den 40-50iger Jahren wie das Flamingo und Circus Circus. Heute finden Sie am Las Vegas Boulevard ein Hotel nach dem anderen und es wird weiter in neue Hotelkomplexe investiert. Unter den 20 größten Hotels der Welt mit den meisten Gästezimmern befinden sich 18 in Las Vegas. Die Rangliste führt das MGM Grand mit 6842 Zimmern an. Mehr als 35 Millionen Besucher zieht es jährlich in die Spieler-metropole Las Vegas.

Grand Canyon

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Wenn es im Westen der USA touristische Pflichtziele gibt, rangiert der bis zu 1800 M tiefe Grand Canyon ganz oben. Er ist mit Abstand die gewaltigste und spektakulärste Schlucht auf amerikanischen Boden. Vom Canyonrand blickt man über ein Ehrfurcht einflößendes zerklüftetes Plateau auf den weit entfernten, silbrig glänzenden Colorado River, der sich von Jahr zu Jahr tiefer in die Erdkruste gräbt. Wahrscheinlich wirkt kaum ein anderes Naturwunder dieser Erde beeindruckender auf dessen Betrachter als dieser Canyon. Seine immense Dimension relativiert jedes bekannt geglaubte Gefühl für Größe.

Antelope Canyon & Horseshoe Bend

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Es gibt mehrere Gründe um in Page Halt zu machen. Uns interessierte vor allem der Antelope Canyon, ein Spaltencanyon, der sich in eine obere und untere Schlucht teilt, sowie der Horseshoe Bend - eine hufeisenförmige Schleife des Colorado Rivers.

Die beste Zeit den Antelope Canyon zu besichtigen ist mit Sicherheit im Sommer bei strahlendem Sonnenschein um die Mittagszeit, weil dann die Sonne senkrecht am Himmel steht und das Licht bis zum Boden des Canyons eindringt und die Felsen zum Leuchten bringt. Ich glaube jeder kennt diese Fotos von den Werbeprospekten. Wenn sie ihn so erleben möchten, wie wir ihn gesehen haben, können sie auch an einem stark bewölkten Tag im Herbst, bei dem die Sonne äußerst selten zum Vorschein kommt, wie zum Beispiel am 21. Oktober um 14 Uhr in die faszinierende Welt des unteren Antelope Canyons eintauchen. Ein schmaler Pfad in mehreren Abstufungen windet sich durch eine aus Wasser geformte und geschliffene Felsenformation. Am Ende der Schlucht erleichtert eine Eisentreppe den Ausstieg aus dem Canyon.

Man fährt leicht daran vorbei, an der Abzweigung zum Horseshoe Bend. Einmal gefunden, zweigt vom dortigen Parkplatz ein kurzer Weg zur Schleife des Colorado Flusses ab. Ein atemberaubender Anblick: Die Felsen leuchten im Schein der aufgehenden Sonne. Die Strahlen erreichen nicht zur Gänze die Tiefe des Canyons, in dem sich der Colorado seit Jahrmillionen tiefer und tiefer hineingräbt. Der Schatten kehrt zurück und die Farben der Felsen erblassen im selben Moment, dennoch bleibt der erhabene Eindruck dieses Anblickes unauslöschlich in Erinnerung.

Bryce Canyon

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Bryce ist ein außergewöhnliches Naturwunder und trotz seines Namens kein Canyon, sondern die verwitternde Kante der Pink Cliffs, einer 50 bis 60 Mio. Jahre alten Formation des Colorado Plateaus. Die inhomogene Zusammensetzung der verschiedenen Gesteinschichten ist die Folge unterschiedlich schnell voranschreitender Verwitterung, wodurch die für Bryce typischen hoodoos entstehen – seltsam geformte Felsnadeln, Türme und Skulpturen, die das Amphitheater in einen Irrgarten von überwältigender Schönheit verwandeln. Neben den bizarren Formen faszinieren auch die unterschiedlichen Farben des Gesteins.

Goblin Valley

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Viele Landschaften auf der Nationalparktour bieten der Fantasie jede Menge Anreize. Doch der zauberhafte, kaum besuchte Goblin Park provoziert die Erfindungsgabe des Menschen geradezu. Klein und gedrungen wirken die aus uralten Ablagerungen entstandenen Kobolde, nach denen das Tal benannt worden ist. Manche schmücken sich mit gewaltigen Knubbelnasen, andere tragen breitkrempige Hüte oder Ballonmützen. Da und dort bevölkern seltsame Gestalten die Ebene, als seien Generationen von Bildhauern damit beschäftigt gewesen, aus dem weichen Sandstein Heerscharen von Zwergen und grotesken Figuren zu modellieren.  Nur am frühen Morgen und im späten Licht des Tages entfaltet das Goblin Valley seinen unvergleichlichen Zauber. Nach dem Sonnenuntergang legt sich eine unheimliche Atmosphäre über den Park. Man könnte glauben, eine Armee verwegener Gestalten habe sich in der Einöde zu einem mysteriösen Treffen verabredet.

Arches NP

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Riesige Steinbögen, balancierende Felsblöcke, mächtige Steinsäulen und Reihen übergroßer Felslamellen erwarten den Besucher im Arches Nationalpark. Die gut ausgebaute 35 km lange Parkstraße führt am ganzen, vielfältigen Angebot der erstaunlichen Gebilde aus rotem Sandstein vorbei.
Wie entsteht eigentlich so ein Bogen? Der komplizierte Vorgang lässt sich auch auf einfache Weise erklären. So ein Gesteinsgebilde besteht aus drei Schichten oder Zonen unterschiedlicher Härte. Dabei ist die mittlere die Weichste und verwittert folglich am schnellsten. In diesem Bereich entstehen kleine Nischen, die sich zu Höhlen ausweiten und schließlich gelingt der Durchbruch. Ähnlich wie beim Tunnelbau, nur mit dem einen Unterschied, dass hier die Natur der Baumeister ist. Wenn die Bögen schließlich einstürzen, bleiben Steinsäulen oder -pfeiler mit balancierenden Steinblöcken aus der härteren Oberschicht stehen.

Monument Valley

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Die Landschaft ist von erhabener Schönheit, das erkannte schon in den 1970er Jahren die Film- und Werbeindustrie, sodass es heute jeder kennt, auch wenn er noch nie dort war. Die Rede ist vom legendären Monument Valley, das Sinnbild für Freiheit und Abenteuer. Nach wie vor ist  es die Heimat eines Indianerstammes, der sich bis heute seine Traditionen, seine Sprache, seine Kunsthandwerke, seine Lebensart und seine harmonische Beziehung zur Natur bewahrt hat. Dieses wunderbare Land war und ist für sie heilig, denn es war von den heiligen Wesen für sie geschaffen worden. Sie selbst nennen sich Dinneh – das Volk bzw. die Menschen. Die Weißen gaben ihnen den Namen Navajo.

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Mesa Verde

Zurück im Bundesstaat Colorado besuchen wir die ca. 900 Jahre alten, wie Schwalbennester in steilen Felsen hineingebauten Klippen-Wohnungen der längst verschwundenen Anasazi-Indianer. Im späten 19. Jh. entdeckten zwei Cowboys auf einem über 2500 M hohen Plateau auf der Suche nach verloren gegangenem Vieh zufällig eine solche Ruine in der Steilwand eines abgelegenen Canyons. In den folgenden Jahrzehnten suchten und fanden die Archäologen zahlreiche kleinere und größere gleichartige Wohnanlagen. Unter den historischen Indianerstätten im Südwesten der USA ist der Mesa Verde NP mit seinen markanten Zeugnissen der Hochkultur der Anasazi-Indianer das Glanzstück. Dennoch geben die imponierenden Höhlenwohnungen den Wissenschaftlern heute noch zahlreiche Rätsel auf, genauso wie das plötzliches Verschwinden der Bewohner.

Great Sand Dunes

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Der Sand wird im Süden – genauer gesagt im Tal des Rio Grande - aufgewirbelt und vom Wind in dieses Gebiet getragen. Das graue Gemisch aus Rhyolit, Quarz und Feldspat hat sich hier zur größten Dünenlandschaft der USA aufgetürmt. Die Dünen mit einer Höhe bis zu 230 Metern liegen am Fuße der schneebedeckten Gebirgskette Sangre de Christo. Das zum jetzigen Zeitpunkt ausgetrocknete Bachbett des Medano Creek wird überwiegend vom Schmelzwasser der Berge gespeist und transportiert den Sand wieder zurück in den Süden. So entstand ein nie enden wollender Kreislauf, der den Naturpark Great Sanddunes ständig in seinem Aussehen verändert bzw. neu gestaltet.

Pikes Peak

Unsere 1. Amerikareise neigt sich dem Ende zu. In der Nähe von Colorado Springs führt eine Straße auf den 4301 M hohen Berg Pikes Peak. Dieser Naturpark ist Erholungsgebiet für die nahen Städter und Rückzugsgebiet einiger Tierarten. Auf die Frage, welche Tiere im Park leben und welche man zu sehen bekommt, bekamen wir unter anderem die Anwort – the fox ist hanging around – diese Antwort kam uns sehr amüsant und treffend zugleich  vor. Der Fuchs vermittelte wirklich den Eindruck, dass er in der Gegend herumlungert.
Das Wetter und die Vorhersage war äußerst vielversprechend, sodass wir beschlossen, die letzte Nacht in den Rocky Mountains zu verbringen. Am nächsten Tag wollten wir durch den gleichnamigen Nationalpark zum Flughafen fahren. In der Nacht regnete es zuerst, dann schneite es stark. Die Straßen durch den Nationalpark waren gesperrt. Vor Ort erkundigten wir uns bei der Polizei und erfuhren, dass nur eine Straße offen ist. Sie führt über den 3446 Meter hohen Berthoud Pass auf die Hauptstraße nach Denver. Wir sollten uns beeilen, andererseits aber vorsichtig fahren, weil die Straße stellenweise schneeglatt und eisig ist und sollte sich das Wetter verschlechtern, wird auch sie gesperrt. Wir machten uns sofort auf den Weg und schafften es rechtzeitig den Schneemassen zu entkommen. Beinahe wäre uns die letzte Nacht zum Verhängnis geworden.

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