Neuseeland die Südinsel

Die Überfahrt von Wellington nach Picton mit der Fähre war unser einziger Fixpunkt. Wir buchten sie bereits zu Hause, weil sich 2 Monate vor unserer Abreise nach Neuseeland ein angebliches Fährunglück ereignete. Es könnte bei der Überfahrt unter Umständen zu Engpässen kommen, hieß es. Das wollten wir unbedingt vermeiden. Vorort erfuhren wir, dass die Fähre – jeder denkt wahrscheinlich an einen Zusammenstoß oder gar an einen Untergang des Schiffes – einen Propeller bei der Überfahrt verloren hat. Die Fähre trieb manövrierunfähig auf offener See und musste letztendlich in den Hafen geschleppt werden. Zum Glück herrschte ruhige See und schönes Wetter. Sonst wäre sie mit Sicherheit gesunken. Jedenfalls ist bei unserer Überfahrt weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt etwas passiert. Es lief alles nach Plan und so konnten wir ungehindert unsere Reise auf der Südinsel fortsetzen.

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Picton

Picton, das kleine Städtchen besitzt einen geschützten und sehr leicht zugänglichen Hafen am Queen Charlotte Sound. Die Neuseeländer bezeichnen ihn als das Tor zur Südinsel oder den Abschiedshafen auf dem Weg nach Norden. Trotz der Hektik, die manchmal bei der Ankunft bzw. Abfahrt der Fähren herrscht, merkt man abseits des Hafens nichts davon.

Marlborough Sounds

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Mit der Ankunft in Picton befinden wir uns bereits mitten in den Marlborough Sounds und werden diese in den kommenden Tagen eingehender erkunden. Vor 22 Jahren hatte ich bereits das Vergnügen, dieses geografische Labyrinth aus Meeresarmen, Halbinseln, bewaldeten Hügeln, Stränden und Wasserwegen ein bisschen kennen zu lernen. Damals mit dem Fahrrad, heute mit dem Wohnmobil. Man sieht, auch ich bin in den letzten 20 Jahren bequemer und ruhiger geworden. Ruhe das ist genau das, was wir jetzt suchen und auch in dieser Abgeschiedenheit finden werden. Am einfachsten lässt sich das Meeresarmlabyrinth mit einem Boot erkunden. Wir haben uns dafür ein besonderes ausgesucht.

Postboot

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Dreimal die Woche nimmt Jim Baillie seine Fahrgäste und die Post für die entlegenen Siedler auf seinem Postboot mit. Unterwegs kommen immer wieder Funksprüche herein und dann wird das Postboot auch schnell einmal zum Wassertaxi. Trotzdem bleibt genügend Zeit, die einmalige und unvergleichliche Landschaft der Marlborough Sounds zu erleben und zu genießen.

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Havelook:

Das kleine Dorf Havelook entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Zentrum der neuseeländischen Muschelzucht. Einmal im Jahr findet hier das Green Mussels Festival statt. Praktisch jeder Dorfbewohner hilft in irgendeiner Form mit, damit das Muschelfest auch dieses Jahr zu einem vollen Erfolg wird. Dieses Fest zieht Touristen und Einheimische gleichermaßen an.

Bei einem Muschelfest darf natürlich auch ein Wettbewerb nicht fehlen. Es geht darum, 50 grüne Muscheln innerhalb einer bestimmten Zeit zu öffnen. Dabei darf weder die Schale noch die Muschel beim Öffnen verletzt werden. Sonst gibt es Punkteabzüge. Bei Gleichstand entscheidet, wer der Schnellere war. Die Punkterichter gehen sehr genau vor und schenken den Mitstreiterinnen und Mitstreitern nichts. Denn schließlich soll wirklich der oder die Beste gewinnen.

Buller Gorge:

Es beginnt alles im Nelson Lakes National Park. Am Rotoiti-See entspringt der Buller River und fließt Richtung Westen, vorbei an Murchison und mündet letztendlich bei Westport in die Tasmansee.

14 km westlich des 1000 Seelendorfes Murchison befindet sich die Upper Buller Gorge. Meine Frau weiß noch gar nicht, was sie dort alles erwartet. Die längste Hängebrücke Neuseelands spannt sich über diese Schlucht. So hoch und lang – das erfordert schon etwas Mut, über die wackelige Brücke zu gehen, vor allem beim 1. Mal. Mit Unbehagen und ein wenig Unsicherheit, aber mit meinem Ratschlag auf keinen Fall nach unten zu sehen, meistert meine Frau die erste Hürde recht gut und mit jedem Gang über die Brücke wird sie sicherer. Aber das eigentliche Abenteuer wartet erst nach der Brücke auf sie. Ihre erste Jetbootfahrt.

Mark ist ein hervorragender Jetbootfahrer. Bei seinen Fahrten merkt man richtig, dass er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Nach einiger Überredungskunst meinerseits und beruhigender Worte seitens Mark lässt sich Marianne auf das Abenteuer ein und fährt zum 1. Mal in ihrem Leben mit dem Jetboot mit.

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Kaikoura:

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Kaikoura liegt malerisch auf einer Halbinsel. Es gibt wenige Orte auf Erden, wo so viele Meerestiere und Seevögel direkt vor der Haustür leben. Wale, Delfine, Pinguine, Robben, Albatrosse und viele Vogelarten, die entweder auf der Durchreise sind oder sich dieses Gebiet als Heimat ausgesucht haben. Dass es so viele sind, liegt an den Strömungsverhältnissen im Ozean und an den geografischen Gegebenheiten. Der Meeresboden sinkt vom Land aus zunächst allmählich und fällt dann steil auf mehr als 1000 Meter Tiefe ab, so dass warme Ströme aus den Tropen mit den nährstoffreichen kalten Strömen aus der Antarktis kollidieren und sich vermischen. Dadurch entsteht ein so genannter Auftrieb, der Nahrung vom Meeresboden hinauf in die Zone schwemmt, in der sich die Meeresbewohner bevorzugt aufhalten. Kaikoura ist ein spezieller Ort. Das behaupten nicht nur wir, sondern auch die Neuseeländer.

Pottwal

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Egal ob Flug oder Bootsfahrt. Die Beobachtungen sind zeitlich genau auf den Giganten unter den Meeressäugern abgestimmt. Der Pottwal ist nur für 6-10 Minuten an der Wasseroberfläche und pumpt seinen Körper mit Sauerstoff voll. Im Anschluss taucht er für 40 bis 60 Minuten in die Tiefen des Meeres zum Fressen ab. Vom Boot aus sieht man nicht viel von diesem bis zu 20 Meter langen Wal. Er liegt flach im Wasser. Erst beim Abtauchen steigt seine imposante Schwanzflosse aus dem Wasser empor. Wenn Sie den Wal in seiner ganzen Größe sehen wollen, dann müssen Sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft gehen, entweder mit einem Flieger oder, besser noch, mit dem Hubschrauber.

Albatrosse

Unsere nächste Tour steht schon fest. Wir wollen die Albatrosse sehen. Mit Gerry, einem erfahrenen Seemann, geht es zeitig am Morgen los. Wir besuchen auf unserer Fahrt zwei Fischerboote, die ihren Fang gleich vor Ort verarbeiten. Das wissen natürlich auch die Seevögel und warten schon geduldig, bis ein Happen für sie abfällt. Auch Gerry zieht einen in ein Eisennetz gehüllten Fischköder hinter dem Boot her. Die Vögel versuchen mit ihren Schnäbeln an diese Fischreste heranzukommen, das allerdings gar nicht so leicht ist.

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Albatrosse, Sturmvögel, Sturmtaucher, Seeschwalben, Möwen, Reiher, Austernfischer und und und … Alle kommen sie nach Kaikoura. Das macht diesen Küstenstreifen so einzigartig und sehenswert.

Delfine

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Unseren letzten Ausflug widmen wir den Delfinen. Wir wollen mit ihnen schwimmen. Dafür kommen nur die Schwarzdelfine in Frage. Sie gehören nicht nur zu den Akrobaten unter den Delfinen, sondern auch zu den Verspieltesten. Treffpunkt ist frühmorgens bei der Agentur. Nach der Anprobe werden wir zum Boot gefahren. Dort werden wir eingehend auf das Schwimmen mit den Delfinen vorbereitet. Das Wichtigste dabei ist, dass man die Delfine auf sich aufmerksam macht. Wie man das schafft, bleibt der Fantasie eines jeden selbst überlassen. Wem es gelingt, den umkreisen die Delfine im wahrsten Sinne des Wortes hautnah. Ich habe mir meine eigene Strategie überlegt. Ich nehme meine Unterwasserkamera und die Lichtanlage mit ins Wasser. Wir werden sehen, ob die Delfine auf das Licht reagieren.

Neuseelandrobbe

Die Neuseelandpelzrobbe wurde im letzten Jahrhundert wegen ihrer Haut beinahe ausgerottet. Mittlerweile hat sich der Mensch eines besseren besonnen und diese Robbenart unter Schutz gestellt. In Kaikoura können diese pelzigen Gesellen mit ihren Jungen hautnah am Point Kean oder auf der Hauptstraße wenige Kilometer außerhalb von Kaikoura Richtung Christchurch aus nächster Nähe beobachtet werden. Die Tiere haben sich an die Touristen gewöhnt, aber achten Sie darauf, dass Sie dem Tier nie den Fluchtweg ins Meer abschneiden.

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Christchurch:

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Nichts ahnend fahren wir in das Zentrum von Christchurch. Wir glauben unseren Augen nicht zu trauen angesichts dessen, was wir sehen. Hier sieht es immer noch gespenstisch aus. Die einsturzgefährdeten Gebäude erwecken den Eindruck, als wären die großen Erdbeben erst gestern gewesen. Erschreckend wirken die leerstehenden und stark beschädigten Häuser auf den Betrachter. Das Herz der Stadt Christchurch bildeten die Kathedrale und der Cathedral Square. Die auf dem Platz stehende Metallskulptur überstand die Beben im Gegensatz zur Kirche nahezu unbeschädigt. In der ehemaligen Hauptpost war die Touristeninformation untergebracht. Nun steht das Gebäude leer und muss voraussichtlich wie viele andere Häuser auch, aus statischen Gründen abgerissen werden. Die Information fristet ihr Dasein in einem eigens dafür bereitgestellten, behelfsmäßigen Container, genauso wie viele der zerstörten Geschäfte, Restaurants, Cafés und kulturellen Einrichtungen. Die beiden Erdbeben haben die einst pulsierende Innenstadt direkt im Herzen getroffen und unwiederbringlich zerstört. Wenn man die Auswirkungen der vernichtenden Kraft und Gewalt der Natur mit eigenen Augen sieht, ergeht es dem Besucher genauso wie den Bewohnern dieser Stadt. Es zerreißt einem das Herz.

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Die Stadt versucht zur Normalität zurückzukehren, was angesichts der immer noch sichtbaren Wunden dieses Unglückes schwer möglich ist. Die Straßenbahn fährt zwar durch die Innenstadt, wenn auch nur eingeschränkt, aber sie fährt zumindest.

Es gibt einen Plan für den Wiederaufbau. Die Umsetzung gestaltet sich jedoch sehr schwierig und vor allem kostenintensiv. Wie weit er letztendlich verwirklicht wird, weiß heute noch niemand. Nur eines ist klar, der Wiederaufbau geht langsam, sehr langsam voran.

Lyttelton:

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Um uns von den Bildern Christchurchs loszueisen, fahren wir zur Gondola. Sie führt auf den 500 Meter hohen Hügel Mt. Cavendish. Den Ausblick Richtung Christchurch trübt das Gegenlicht und lässt die Erinnerung an die Stadt zusätzlich verblassen. Der Blick hingegen auf das Städtchen Lyttelton mit seinem Hafen und der Banks-Halbinsel erstrahlt regelrecht im weichen Sonnenlicht und sucht ihresgleichen.

Wir umrunden die Halbinsel, indem wir Hügelketten überqueren, an Dörfern und kleinen Siedlungen vorbeikommen, Stichstraßen befahren und so von einer Bucht zur nächsten gelangen.

Mount Cook:

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Wir verlassen die Tiefebene und die Küste rund um Christchurch und fahren in die Berge. In der Ortschaft Lake Tekapo schlagen wir unser Lager auf. Wir wollen die Berge mit dem Wohnmobil, zu Fuß und aus der Luft erkunden. Am Flughafen Tekapos treffen wir unseren Piloten Phil. Er ist so nett und gibt uns ein Interview.

Das Wetter ist ideal. Keine Wolken und nahezu kein Wind. Das bedeutet, dass wir sämtliche Gletscher sehen werden, auch den Franz Josef- und den Fox-Gletscher an der Westküste. Die südlichen Alpen mit den Nationalparks Mt. Cook und Westland Park beherbergen die großen Gletscher mit den riesigen Seen und sind die Heimat der höchsten Berge Neuseelands.

Wir beschließen, am nächsten Tag etwas früher loszufahren. Entlang des Sees Pukaki führt eine Straße zum Aoraki oder Mt. Cook, was soviel bedeutet wie „der Berg, der die Wolken durchbohrt“. Auf halber Strecke liegt der Peters-Aussichtspunkt. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen kurzen Stopp einzulegen, und wenn der See keine Wellen schlägt, spiegelt sich darin der höchste Berg Neuseelands.

Hookertal- & Mt. Tasman-Gletscher

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Im Informationscenter erkundigen wir uns über den Zustand der geplanten Wanderwege zum Hookertal- und Mt. Tasman-Gletscher. Wir beginnen mit der Wanderung zum Hookertal-Gletscher. Diese beginnt gleich hinter dem Mt. Cook-Dorf und führt über drei Hängebrücken zum Hooker See. Der Anmarsch dauert normalerweise eineinhalb Stunden. Wir brauchen natürlich etwas länger, nicht weil wir Tiroler schlecht zu Fuß sind und die neuseeländische Höhenluft nicht vertragen, sondern weil sich ein Motiv nach dem anderen eröffnet. So werden aus den prognostizierten eineinhalb rund 3 Stunden, bis wir den See mit seinen zahlreichen Eisschollen erreichen.

Wir fahren um die Berge herum in das nächste Tal und erreichen nach 8 km den Parkplatz. Der Anmarsch zum Tasman-Gletscher und dessen See beträgt nur eine halbe Stunde. Trotzdem wird es Zeit, dass wir unser Ziel erreichen, bevor sich der Schatten weiter ausbreitet und die Berge und die Landschaft in diffuses Licht einhüllt. Im Jahr 1974 entstand der See und seitdem wächst er ständig. Mittlerweile erreicht er bereits die stattliche Länge von 7 km, während der Tasman-Gletscher, der längste Neuseelands, mit immerhin einer Länge von noch 24 km, sich immer weiter zurückbildet.

Observatorium Mt. John

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Ausserhalb des Dorfes Lake Tecapo führt eine Straße auf den St. John-Hügel hinauf, die während des Tages frei befahrbar ist, was die Sache um einiges erleichtert. Der Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. Vor einem liegen die beiden Seen Tekapo und Alexandrina. Im Hintergrund erheben sich die Gletscher der Südalpen. Der faszinierende Ausblick lässt das Mount-John-Observatorium erst einmal in Vergessenheit geraten. Dieses erlebt seine Sternstunde, im wahrsten Sinne des Wortes, erst nach Einbruch der Dunkelheit.

Milford Sound:

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Fjordland repräsentiert Neuseelands ursprünglichste Wildnis. Das bewaldete Gebiet mit schroffen Bergen wird von vielen, tiefen Fjorden durchtrennt, die wie krumme Finger von der Tasmansee aus landeinwärts reichen. Ausgehend von der Ortschaft Te Anau führt die Straße vorerst entlang des gleichnamigen Sees immer weiter in die Berge, bevor der 1200 m lange Homer-Tunnel durchfahren wird, der sich in eine mit Regenwald bedeckte Schlucht öffnet, die am Ende den Blick auf den Milford Sound freigibt. Bereits der erste Blick ist beeindruckend, doch das Wetter trübt die Freude über die erhabene Landschaft des Fjordes. Milford Sound und das Wetter. Zwei Komponenten, die sich jeden Tag aufs Neue einen Kampf liefern. Durchschnittlich 189 Tage Regentage im Jahr mit einer Niederschlagsmenge von 6700 mm und einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit von 92 Prozent. Bleiben also 176 Tage für das restliche Wetter. Abgesehen von einer Handvoll richtig schöner, sonniger Tage, präsentiert sich der Rest dieser Tage zwischen wolkenverhangen und neblig. Trotzdem fahren wir mit einem Boot die 15 km bis zur Tasmansee und zurück. Die wenigen, von den steilen Klippen herunterstürzenden Wasserfälle bieten ein fantastisches Naturschauspiel. Der Kapitän erklärt uns, dass nach einem starken Regentag überall von den Klippen das Wasser herunterstürzt und das macht diese Schlucht so sehenswert. Dieses Schauspiel bleibt uns ebenfalls verwehrt, denn geregnet hat es schon drei Tage nicht mehr. Dafür hängen die Wolken und der Nebel umso tiefer und verdecken die wahre Schönheit Milfords. Gegen Abend gelingt es der Sonne stellenweise die Wolkendecke zu durchbrechen, doch sie verliert den Kampf gegen die Übermacht an Wolken und Nebel.

Keas

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Auf dem Rückweg passieren wir nochmals den Homer-Tunnel. Am anderen Ende warten schon die Keas. Diese frechen Papageien zerlegen mit ihren Schnäbeln alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Gummidichtungen lieben sie besonders.

Keas gelten als sehr neugierig und verspielt. Sie finden großen Gefallen am „Untersuchen“ von Gegenständen. Leider geht dies meistens nicht ohne Beschädigung einher. Geparkte Autos eignen sich besonders als Objekt der Begierde.

Bluff und Stewart Island

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Als Invercargills Hafen liegt Bluff 27 km südlich der Stadt. Um die Gesamtausdehnung Neuseelands zu beschreiben, wird oft die Phrase von Cape Reinga bis Bluff verwendet. Obwohl das gar nicht stimmt. Stewart Island liegt nämlich südlich von Bluff und gehört auch zu Neuseeland. Sie wird als die dritte Insel Neuseelands bezeichnet, auch wenn sie im Vergleich mit den beiden Hauptinseln flächenmäßig sehr klein ist. Am Stirling Point, dem Ende der Hauptstraße Nr. 1, steht das Kunstwerk von Russell Beck. Nach einer Maorilegende sieht die Südinsel wie ein Kanu und Stewart Island wie der Anker aus. Die Kettenglieder am Stirling Point stehen symbolisch für die Ankerkette, welche hier im Meer verschwindet und auf Stewart Island wieder an Land kommt.

Oreti Beach

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An den unterschiedlichsten Orten trifft man auf Leute, die mit verschiedensten Geräten die Oberfläche des Bodens absuchen. Steve ist einer von ihnen. Wir treffen ihn in der Oreti-Bucht. Er sucht mit seinem Metalldetektor die Strände nach Gold, Münzen und anderen wertvollen Metallen ab. Seit 35 Jahren geht Steve diesem Hobby nach und hat die Hoffnung bis heute nicht aufgegeben, einmal den ganz großen Schatz zu finden. Nach einem kurzen Gespräch erklärt sich Steve bereit und gewährt uns einen Einblick in die gefundenen Schätze des heutigen Tages. Man möchte gar nicht glauben, was da so alles am Strand unter dem Sand verborgen liegt. Von Halsketten, Münzen, Ringen bis über Haarspangen und Getränkedeckel ist alles dabei.

Dunedin:

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Dunedins gedrungener Ortskern vereint Historisches mit Zeitgenössischem. Während holzvertäfelte Häuser den hügeligen Stadtrand zieren, dominieren im Stadtzentrum viktorianische Basaltsteingebäude. Der Händler, Bankier und Politiker William Larnach aus Dunedin ließ im 19. Jahrhundert dieses Schloss für seine Gattin am höchsten Punkt der Otago-Halbinsel erbauen. Dieses pompöse gotische Herrenhaus, der prunkvolle Garten und die herrliche Aussicht laden zum Verweilen in diesem mittlerweile zu einem Luxushotel mit Kaffeehaus umfunktionierten Prunkbau ein.

Seeohren

Die Seeohren gehören mittlerweile zu einer vom Aussterben bedrohten Art. Daher dürfen nur noch eine bestimmte Anzahl pro Tag dem Meer entnommen und verzehrt werden. Das wird von den Organen des Fischereiministeriums genauestens kontrolliert.

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Otago Halbinsel

Die Familie Mac Grouther hat ein Schutzgebiet für diese Tiere eingerichtet. Die Pflege kranker oder verletzter Pinguine, die Kennzeichnung, das Instandhalten alter und das Anlegen neuer Nistplätze sowie die Fernhaltung der Fressfeinde gehören zu den täglichen Aufgaben dieser Farm. Der Mensch schleppte mit der Besiedelung Neuseelands viele Tiere ein, die die Nester der Pinguine plündern und die Jungtiere fressen. Nach diesem Erlebnis wollen wir natürlich unseren eigenen Gelbaugenpinguin finden. Das ist natürlich gar nicht so einfach. Die Brutzeit ist vorbei und die Mauser ist auch bei den meisten Tieren abgeschlossen.

Wir fahren nahezu die gesamte Halbinsel ab, jedoch ohne Erfolg und wollen schon aufgeben. Doch wie es der Zufall will, treffen wir auf Josef und seinen Enkel. Er empfiehlt uns, zur Allan-Bucht zu fahren. Wenn wir überhaupt noch Pinguine zu Gesicht bekommen, dann an diesem Strand. Sollten wider Erwarten keine Pinguine dort sein, auf Seelöwen würden wir garantiert treffen.

Am östlichen Ende der Bucht befindet sich eine Höhle und der Zufall will es, dass sich dort ein Pinguin aufhält. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen Gelbaugen-, sondern um einen Zwergpinguin. Mit dem kleinsten dieser Gattung haben wir nicht gerechnet. Den erwarteten wir eigentlich erst in Oamaru.

Oamaru:

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In dieser Stadt stehen einige der besterhaltenen historischen Geschäftsgebäude Neuseelands. Die Verschiffung von Kühlfleisch bescherte Oamaru den Reichtum für die Errichtung der Kalksteinbauten, die heute die Altstadt zieren. Der Liebe der Einwohner zu Kunst und Kultur ist es zu verdanken, dass die alten Häuser aus dem 19. Jahrhundert in ihrer Ursprünglichkeit erhalten wurden. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese einzigartige historische Altstadt zu besuchen.

Doch der absolute Höhepunkt sind jedoch die Pinguine. Im alten Kalksteinlager am Ufer lebt Oamarus Zwergpinguinkolonie. Die Tiere gehen beim Besucherzentrum an Land und watscheln hier auch wieder ins Wasser. Los geht es kurz vor Sonnenuntergang und es dauert in etwa eine Stunde, bis alle Tiere ihr Zuhause erreicht haben. Einige wenige laufen auch über den Parkplatz zu ihren Unterschlüpfen.

Bushy Bucht

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Nachdem wir bisher bei den Zwergpinguinen sehr erfolgreich waren, wollen wir noch einmal unser Glück bei den Gelbaugenpinguinen versuchen. Die Bushy-Bucht liegt nur ein paar Kilometer außerhalb des Städtchens. Es gibt dort Gelbaugenpinguine, aber ob um diese Zeit noch welche dort sind, müssen wir erst herausfinden. Als erstes begegnen wir den Seebären. Die nehmen zwar zur Kenntnis, dass wir jetzt auch am Strand sind, lassen sich von uns aber nicht aus der Ruhe bringen. Vorsichtig wagen wir einen Blick hinter die Büsche und trauen unseren Augen nicht. Steht doch tatsächlich ein Gelbaugenpinguin dort und ein paar Meter weiter, direkt vor unseren Augen steht ein weiterer mit dem Rücken zu uns. Vorsichtig, möglichst ohne Lärm bringe ich meine Kameras in Position und knipse die ersten Fotos. Als ob der Pinguin meine Gedanken lesen könnte, dreht er sich zu uns um und wir können den putzigen Gelbaugenpinguin auch von vorne ablichten. Fotografiert haben wir natürlich ohne Blitz und aus entsprechender Entfernung, sodass sich unsere beiden Gelbaugenpinguine nicht zu fürchten brauchten und auch in Zukunft an diesen Strand zurückkehren werden.

Cromwell:

Wir unternehmen eine Zeitreise in die Vergangenheit. Im 19. Jahrhundert ließen sich die Goldgräber in dieser Gegend nieder und gründeten die erste Siedlung. Als der Clyde-Staudamm in den 1990er Jahren gebaut wurde, hat man das alte Stadtzentrum geflutet und den Ort verlagert. Der Besucher erliegt dem Charme der antiken Häuserzeile, die aussieht, als wäre sie einer Filmkulisse entsprungen, während das eigentliche Dorf im Dunstan-Stausee begraben liegt.

Wer in den Ort hineinfährt, wird schmunzeln, denn eine riesige Obst-Statue weist bereits auf den ganzen Stolz der Bewohner hin. Sie nennen ihre Heimat liebevoll den „Fruchtkorb des Südens“. Hier geben sich Obstplantagen und Weinberge sanft die Hand. Cromwell wird von einigen Weinliebhabern als „Pinot Noir-Hauptstadt“ Neuseelands bezeichnet. Nicht nur die auserlesenen Weingüter und zahlreichen Obstplantagen, sondern auch die Mischung aus Wolken und Sonne verleihen der herbstlichen Stimmung eine besondere Note, die sich wiederum im Wein dieser Gegend findet.

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Queenstown:

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Gäbe es Queenstown noch nicht, man müsste es regelrecht erfinden. Angesichts der einladenden Kulisse aus Bergen, Seen und der enormen Bandbreite an Aktivitäten ist es oft schwer zu entscheiden, was man als nächstes unternehmen soll. Kein Wunder also, dass das Topziel auf der Südinsel bei vielen Besuchern ganz oben auf der Liste steht. Die Stadt wird nicht müde, ihren Ruf als Abenteuerhauptstadt Neuseelands zu betonen. Deshalb verbringen viele Gäste die meiste Zeit damit, irgendwelche verrückten Dinge zu tun, von denen sie kurz vorher noch gar nicht wussten, dass es sie gibt. Ein Mekka für jeden, der einmal neben den normalen auch waghalsige und verrückte Sportarten probieren will.

Haast Pass:

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Viele haben Wanaka als Alternative zu Queenstown für sich entdeckt, und einige Einheimische befürchten, dass ihr Heimatort der ausgeflippten großen Schwester auf der anderen Seite der Crown,Gebirgskette immer ähnlicher werden könnte. Die schöne Lage am Seeufer vermittelt zwar immer noch eine entspannte Kleinstadtatmosphäre, ein kleiner Weiler ist sie aber schon lange nicht mehr.

Friedlich und harmlos präsentieren sich die Flüsse und das Wetter auf der südlichen Seite des Haast-Passes. Auf der nördlichen Seite schlägt das Wetter jäh um. Die Fahrt wird zur Nervenprobe. Die kleinen Bäche entwickeln sich binnen kurzer Zeit zu reißenden Flüssen, an vielen Stellen schießt das Wasser von den Hängen und man hofft, dass kein Geröll oder gar der ganze Hang auf die Straße rutscht. Wir schaffen es noch rechtzeitig an die Westküste. Am nächsten Tag erfahren wir, dass die Passstraße wegen Murenabgängen gesperrt wurde.

Sandfliegen oder Regen:

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Aber nicht nur das Wetter kann einem den Aufenthalt an der Westküste vermiesen, sondern auch die Sandfliegen. Diese blutrünstigen Insekten verursachen blutige, schmerzhafte Bisswunden und kennen kein Erbarmen. Jede frei zugängliche Stelle auf der Haut wird genutzt, ja sie fliegen sogar unter die Hosenbeine und hinterlassen dort ihre Bissspuren. Wer die Wahl, hat die Qual. Sandfliegen oder Regen. Beides ist nicht gerade das, was man im Urlaub gerne hätte.

Fox- und Franz Josef Gletscher:

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In der Ortschaft Fox Gletscher sitzen wir herum, schmieden Pläne für den Fall, dass es doch noch aufklart, schauen dem Regen zu, wie er niederprasselt und denken uns: Warum regnet es ausgerechnet jetzt? Kann es nicht nächste Woche regnen? Da sind wir eh nimmer in dieser Gegend. Die Wetterprognosen im Internet werden im 5-Minuten-Takt abgefragt, aber es ändert sich nichts. Wie auch? Es regnet und regnet. Trotzdem gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Die Vorhersage für die nächsten Tage beinhaltet nicht nur Regen.

Wir beschließen, die Wanderung zum Fox-Gletscher zu riskieren. Es ist ja nur eine Stunde hin und zurück. Das schaffen wir auch bei Regen – und vielleicht erwischen wir ein sonniges Fenster? Nächster Tag, selbe Situation, jedoch ein anderer Gletscher. Meine Frau ist nicht gewillt, nochmals bei Regen bis zum Gletscher zu gehen, weil man ja eh nichts sieht. Wobei sie nicht ganz Unrecht hat, also nehme ich die eineinhalb Stunden hin und zurück allein in Angriff.

Punakaiki:

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Am nächsten Tag klart es unverhofft auf. Wir erreichen gerade rechtzeitig Punakaiki. Diese kleine Siedlung ist für die „Pfannkuchenfelsen“ bekannt. Das Schauspiel beginnt mit der Flut. Das Meerwasser strömt in die ausgehöhlten Felsen und schießt explosionsartig durch die Löcher nach oben.

Langsam, aber sicher fressen der Wind, der Regen und die stürmische Brandung der Tasmansee den Kalkstein regelrecht auf.

Charleston:

In den Jahren 1880 bis 1920 wurde Mitchell GullysGoldmine von seinem Urgroßvater und Großvater betrieben. Danach stand sie still, bis im Jahr 1977 sein Vater alles originalgetreu wieder aufbaute und zur Besichtigung freigab.

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Den dazugehörenden Film: Neuseeland die Nordinsel erhalten Sie in unserem DVD-Shop. Auch als Blu Ray erhältlich.